Die Frage „was ist eine Firewall und wofür wird diese genutzt?“ lässt sich folgendermaßen erklären: Gebäude haben „Firewalls“ um Feuer daran zu hindern sich auszubreiten. In der Welt der Cyber-Security gibt es ein Äquivalent dazu – nämlich Firewalls, die Schadsoftware daran hindern, einzudringen und sich über das ganze Netzwerk auszubreiten. Um mehr über Firewall-Sicherheit zu lernen, solltet ihr jetzt weiterlesen.
Ilma Vienazindyte
Apr 21, 2020 · 4 Min. Lesezeit
Inhaltsverzeichnis
Eine Firewall wird oft auch Netzwerk-Firewall genannt. Sie ist ein wichtiger Bestandteil der Cyber-Security. Sie filtert die ankommenden und abgesendeten Datenpakete, das bedeutet, sie bildet eine Art Barriere zwischen eurem internen Netzwerk oder eurem Gerät und dem Internet.
Aber wofür ist das überhaupt nötig? Das Internet bringt leider nicht nur positive Dinge mit sich, es gibt auch eine Menge Datenpakete, die das Ziel haben, euch und euren Geräten zu schaden. Viren, Malware und Hacker treiben dort ihr Unwesen und wollen sich Zutritt zu eurem Netzwerk verschaffen. Eine Firewall kann Bedrohungen aus dem Internet abfangen und unerlaubte Zugriffe blockieren.
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Eine Firewall funktioniert wie eine Art digitaler Türsteher. Datenpakete können nur an bestimmten Stellen in euer Netzwerk gelangen, und zwar über die Ein- und Ausgänge, auch „Ports“ genannt. Um diese Ports auch zu den passenden Zeitpunkten zu öffnen und zu versperren, arbeitet die Firewall nach vorher genau festgelegten Regeln. Das heißt, sie kann Datenpaketen entweder den Zutritt erlauben oder diese blockieren. Die Regeln, die sie dafür anwendet, können auf IP-Adressen, Domain-Namen, Ports, Protokollen, Programmen oder Keywords basieren.
Es gibt drei verschiedene Arten von Firewalls. Welches davon die beste Firewall ist, kann nur nach individuellen Kriterien entschieden werden. Jedoch sind die einen eher für Unternehmens-Netzwerke gedacht und die andere eher für Privatpersonen.
Software-Firewalls werden – wie der Name bereits vermuten lässt – auf Geräten installiert. Sie läuft also auf dem System, das sie auch beschützt und kann so auch nur den Datenverkehr überwachen, der zwischen PC und verbundenen Netzwerken ausgetauscht wird. Da sie Programme lokal überwachen kann, ist sie besonders für Einzelpersonen geeignet, aber nicht für Unternehmensnetzwerke. Schließlich wäre es schwierig und zeitraubend, sich um so viele Firewalls zu kümmern. Es kann auch vorkommen, dass nicht alle Geräte mit der verwendeten Firewall-Software kompatibel sind.
Hardware-Firewalls sind Geräte, die Routern ähneln, also „physical appliances“. Für Unternehmensnetzwerke sind sie die bessere Wahl, da sie die Datenpakete überprüfen, bevor sie das Netzwerk erreichen. Auch Hardware-Firewall haben nicht nur Vorteile. Sie sind leider sehr anfällig für systeminterne Angriffe und teilweise können sie auch nicht mehrere Verbindungen gleichzeitig verarbeiten.
Die cloud-basierten Firewalls nutzen einen Cloud-Server, häufig in Form eines Proxyservers. Deshalb werden sie auch oft als Proxy-Firewalls bezeichnet. Sie sind vor allem für Unternehmen sehr gut geeignet, da sie allen Anwendern, unabhängig vom Standort und der Anbindung, den gleichen Schutz gewährt. Außerdem müssen keine Appliances bereitgestellt und verwaltet werden. Ein Nachteil der cloud-basierten Firewall ist allerdings, dass sich dadurch Verzögerungen ergeben können, die sich nachteilig auf die User-experience auswirken. Dies liegt daran, dass die Firewall ständig eingehende Verbindungen kappt, neu aufbaut und filtert.
Um auf Nummer sicher zu gehen, solltet ihr einen Blick auf die Firewall-Einstellungen von Windows 10 werfen und diese gegebenenfalls ändern. Dabei geht ihr folgendermaßen vor:
1. Gebt in der Suchleiste Firewall ein, um diese zu aktivieren und klickt dann auf Windows-Firewall.
2. So könnt ihr sehen, ob eure Firewall aktiv ist und könnt den Status für eure Netzwerke überprüfen.
3. Falls ihr weitere Einstellungen vornehmen oder ändern wollt, müsst ihr links auf „Erweiterte Einstellungen“ klicken. Dies ist aber eigentlich nur nötig, wenn es zu Problemen kommt. In der Regel arbeitet die Firewall gleich nach dem Einschalten schon von selbst so gut wie möglich.
Unter Windows 10 könnt ihr Firewall-Ausnahmen für bestimmte Programme hinzufügen, falls diese durch die Windows Firewall blockiert werden. Dies geht so:
1. Zunächst wählt ihr Systemsteuerung und dann die Kategorie System und Sicherheit. Hier findet ihr die die Windows Defender Firewall. Diese klickt ihr an.
2. Links findet ihr die Option Eine App oder ein Feature durch die Windows Defender Firewall zulassen.
3. Alle Anwendungen, die von der Firewall überwacht werden, sind hier aufgelistet. Falls das gesuchte Programm nicht in der Liste auftaucht, könnt ihr es über die Schaltfläche Andere App zulassen hinzufügen.
4. Links neben dem Programm müsst ihr dann einen Haken setzen. Auch auf der rechten Seite müsst ihr Haken für öffentliche und private Netzwerke setzen.
5. Zum Schluss müsst ihr nur noch auf OK klicken, um eure Einstellungen zu speichern.
6. Falls ihr keinen Haken setzen könnt, müsst ihr erst oben auf Einstellungen ändern klicken.
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Mittlerweile dürfte bekannt sein, dass es gerade auch bei Android zu unerwünschten Datenströmen kommen kann. Doch während wir unsere Computer vor den Gefahren des Internets mit einer Firewall schützen, denken die wenigsten Android-Nutzer daran, dass sie auch eine für ihr Smartphone gebrauchen könnten.
Dabei ist eine Firewall für das Smartphone wirklich eine nützliche Sache. Ihr bekommt im Alltag praktisch nichts davon mit, dass die Firewall aktiv ist, ihr bekommt sie kostenlos und sie läuft – entgegen der landläufigen Meinung – auch auf Geräten, die nicht gerootet sind. („Rooten“ bedeutet übrigens, dass ihr das Smartphone so konfiguriert, dass ihr die Admin-Rechte bekommt.) Alles, was ihr tun müsst, ist festzulegen, welche Apps Internetzugriff bekommen und welche nicht. Natürlich könnt ihr auch noch weitere Einstellungen vornehmen, aber das ist auch abhängig von der Firewall, die ihr nutzt.
Informiert euch auf jeden Fall im Vorfeld über die verschiedenen Firewall-Optionen für Android. Es gibt nämlich auch Programme, die nur auf gerooteten Smartphones laufen, bei anderen spielt das keine Rolle.
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