Ein Ofen, der dafür sorgt, dass das Essen warm ist, wenn du nach Hause kommst. Ein Kühlschrank, der dich daran erinnert, dass du keine Milch mehr hast. Eine Türklingel, mit der du von deinem Telefon aus überprüfen kannst, wer vor der Tür steht. Das Internet der Dinge (IdD) hat das Potenzial, unser Leben einfacher und effizienter zu machen als je zuvor. Zu welchem Preis bezahlen wir aber dieses neue Lebensgefühl?
Werner Beckmann
Feb 07, 2022 · 6 Min. Lesezeit
Internet of Things (IoT) wird im Deutschen auch als das Internet der Dinge (IdD) bezeichnet. Es bezeichnet das Netzwerk, das nicht zwischen menschlichen Nutzern, sondern zwischen miteinander verbundenen Geräten, die Daten miteinander austauschen, entsteht. Sobald du einen Prozessor und eine Reihe von IoT-Sensoren in ein Tool, eine Maschine oder ein Gerät eingebaut hast, sind den Möglichkeiten kaum noch Grenzen gesetzt.
Das Konzept des IoT gibt es schon seit einiger Zeit. In den 1980er-Jahren entwickelten Forschende an der Carnegie Mellon University einen mit dem Internet verbundenen Getränkeautomaten, mit dem man online überprüfen konnte, ob er noch Getränke vorrätig hatte. Das Interesse an IoT-Geräten ist seitdem explodiert. Kleinere und leistungsfähigere Prozessoren und die Integration von Smartphone-Apps machen es möglich.
Schätzungen gehen davon aus, dass es bis 2025 weltweit 75 Milliarden vernetzte Geräte geben wird. Das Internet der Dinge trägt nicht nur zu technologischen Innovationen und zur Wirtschaft bei, sondern birgt auch ernsthafte Risiken für die Cybersicherheit. Während Unternehmen, die IoT-Geräte installieren, sich über deren Schwachstellen im Klaren sind, fehlt den normalen Usern noch immer das grundlegende Verständnis für den potenziellen Schaden, den vernetzte Geräte anrichten kann.
Mit dem Internet der Dinge können wir eine Vielzahl von Geräten steuern und so die Art und Weise verändern, wie wir mit Maschinen kommunizieren. Außerdem spart es Zeit und Geld, da du Daten aus der Ferne empfangen und senden kannst.
IoT-Geräte können medizinische Geräte und die Vitalwerte von Patienten aus der Ferne überwachen, Warnmeldungen an das Pflegepersonal senden und sogar den Zustand von Prothesen überprüfen.
Die Wasser-, Strom-, Öl- und Gasindustrie baut auf einer umfangreichen Infrastruktur auf, die normalerweise über das ganze Land verteilt ist. Dazu gehören Tausende von Rohren, Ventilen und Zählern, die in jedem Fall überwacht werden müssen. Zum Glück können einige Probleme mit IoT-Geräten aus der Ferne diagnostiziert oder sogar vorhergesagt und verhindert werden.
Mit einem einzigen Router kannst du den Standort des Busses verfolgen, einen Hotspot einrichten, damit die Fahrgäste ins Internet gehen können, und eine Überwachungskamera im Bus unterstützen. Autos, Lastwagen, Züge, Boote und sogar Flugzeuge haben IoT-Geräte an Bord.
Große Fabriken laufen wie ein Uhrwerk, deshalb ist es wichtig, jeden Prozess zu kontrollieren und die Anlagen zu überwachen. Ob Sägewerk, Tiefkühlfabrik oder Stahlproduzent – sie alle können vom IoT profitieren.
Geldautomaten, POS-Systeme (Point of Sales) und Verkaufsautomaten werden von IoT-Geräten gesteuert, die eine Backup-Internetverbindung und Überwachung bieten.
IoT-Geräte verbinden sich über GSM-Mobilfunknetze, WLAN oder Ethernet mit dem Internet. Nehmen wir an, du hast ein Smart-Home-System, mit dem du die Temperatur aus der Ferne steuern, deine Umgebung überwachen, das Licht ausschalten, deinen Hund füttern und die Tür mit deiner Stimme abschließen kannst. Das ganze System ist mit einem Router verbunden, der Daten sammelt und sie an verschiedene Server sendet. Du kannst dann über deine Smartphone-App auf diese Daten zugreifen, Warnungen erhalten und Befehle senden.
Das Unternehmen, das dieses System installiert hat, kann Tausende von Häusern im ganzen Land verwalten. Dein Router gehört zum Netzwerk des Unternehmens und seine Techniker können sich aus der Ferne mit ihm verbinden.
Sie verwenden Fernverwaltungssysteme (IoT-Plattformen), die es ihnen ermöglichen, Passwörter zu ändern, SMS-Benachrichtigungen zu versenden, Probleme zu beheben, die Firmware zu aktualisieren, den Router neu zu starten oder Daten von Hunderten von Routern auf einmal auszulesen. IoT-Plattformen sind zwar sehr effizient, wenn es darum geht, eine große Anzahl von Geräten zu verwalten, aber die Folgen eines Cybervorfalls wären kolossal.
IoT-Geräte sind anfällig für Cyberbedrohungen. Im Folgenden erfährst du warum:
Selbst wenn dein IoT-Gerät absolut sicher ist, gibt es noch ein weiteres großes Risiko – die Verletzung der Privatsphäre. IoT-Geräte sind berüchtigt dafür, Daten für ihre Hersteller zu sammeln. Angeblich werden diese Daten nur verwendet, um die Geräte zu verbessern, aber es kommt vor, dass einige Unternehmen mit den Daten auch Geld verdienen.
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Da Internet-of-Things-Geräte Teil riesige Infrastrukturen sind, könnten die Folgen eines Hacks Millionen von Menschen betreffen. Hacker könnten zum Beispiel in ein Energiemanagementsystem einbrechen und einen Stromausfall verursachen, der ganze Städte betrifft.
Und wie steht es mit der Smart-Home-Branche? Stell dir vor, ein Stalker beobachtet deine Familie über die Überwachungskamera oder entriegelt aus der Ferne deine Tür. Wenn dein Haus mit IoT-Geräten ausgestattet ist, bedeutet das, dass jemand mit den entsprechenden Fähigkeiten deine Aktivitäten überwachen und dein Zuhause auch im realen Leben knacken kann. Auch Smartwatches sind nicht zuverlässig, denn sie können zum Beispiel kranke Nutzer zur Einnahme von Pillen verleiten und gesundheitliche Probleme oder sogar den Tod verursachen.
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