Von Cambridge Analytica bis zum Datenschutzdebakel bei WhatsApp hat sich der Social-Media-Riese Facebook den Ruf erworben, schlecht mit Daten umzugehen. Zuletzt hat ein neuer Skandal das Unternehmen erschüttert: Die persönlichen Daten von mehr als 500 Millionen Nutzern sind geleakt worden.
Werner Beckmann
Feb 11, 2022 · 4 Min. Lesezeit
Im März 2018 wurde bekannt, dass die Cambridge Analytica über eine Facebook-Anwendung persönliche Daten von 87 Millionen Facebook-Nutzern sammeln konnte. Diese Daten sollen für Wahlwerbung unter anderem in den USA missbraucht worden sein. In Deutschland waren rund 310.000 Facebook-User von der Daten-Affäre betroffen.
Cambridge Analytica ist aber kein Einzelfall. So konnten IT-Entwickler etwa im September 2018 durch ein Datenleck auf Fotos von rund 7 Millionen Nutzern zugreifen. Im Dezember 2019 wurde bekannt, dass persönliche Daten von rund 267 Millionen Facebook-Usern offen im Internet zur Verfügung. Auch diese Daten wurden möglicherweise über Apps unbemerkt gesammelt.
Zuletzt machte Facebook 2021 mit einem riesigen Datenskandal auf sich aufmerksam. Am Osterwochenende 2021 wurde bekannt, dass persönliche Daten von mehr als 530 Millionen Nutzern im Internet veröffentlicht wurden. Darunter sollen auch Daten von rund 6 Millionen deutscher Nutzern sein.
Verarbeitet werden all deine Daten. Wenn du die Seite aufrufst, verfolgt sie, was du dir anschaust, mit wem du auf Facebook kommunizierst, welche Posts oder Bilder du likest und wem du folgst. Facebook weiß alles. Aus den auf Facebook hochgeladenen Bildern, Beiträgen oder Videos kann sogar deine politische Einstellung oder sexuelle Orientierung ermittelt werden. Facebook ortet Smartphones und weiß, wo du dich gerade aufhältst.
Diese Daten liegen auf verschiedenen Servern verteilt, können aber für Analysezwecke zusammengeführt werden. Außerdem können sie mit Verhaltensdaten des Internet-Nutzers angereichert werden. Dazu zählen andere Webseiten, die du aufgerufen hast und geklickte Links. Bei deiner Web-Nutzung wird sogar die jeweilige Uhrzeit protokolliert, so entsteht ein umfassendes Profil deiner Person, dessen Tagesablauf vollkommen offengelegt ist.
Kombiniert mit den Ortungsdaten deines Smartphones, die deinen Standort verraten, entsteht ein umfassendes Verhaltensprofil. Wie lange die Daten gespeichert werden, ist nicht immer unbedingt klar. Dass Facebook mit diesen Daten Geld verdient, indem es gezielt Werbung damit steuert, ist kein Geheimnis mehr.
Du musst dich nicht durch Hackerforen wühlen, um herauszufinden, ob deine persönlichen Daten geleakt wurden. Auf der Webseite Have I Been Pwned, die von dem Cybersecurity-Experten Troy Hunt betrieben wird, kannst du herausfinden, ob dein Konto kompromittiert wurde.
Du brauchst nur deine Telefonnummer oder E-Mail-Adresse einzugeben und die Webseite zeigt dir sofort an, ob deine Daten bei einem Datenschutzverstoß preisgegeben wurden.
Auf Facebook selbst können User im Hilfebereich ebenfalls überprüfen, ob Daten geleakt wurden. So können Nutzer prüfen, ob sie Apps in dem sozialen Netzwerk verwendet haben, die unerlaubt Daten sammelten. Solche Apps sperrt Facebook nach eigenen Angaben.
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Die Kenntnis über deine Telefonnummer, E-Mail-Adresse und Facebook-ID reicht aus, um verschiedene Cyberangriffe und Betrügereien zu starten:
Wenn du herausgefunden hast, dass deine persönlichen Daten auf Facebook geleakt wurden, gibt es ein paar Dinge, die du beachten solltest:
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